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Abschlussbericht des Süßwasserbiologieseminars vom 8.-9.9.2001



I. Pflanzen:

Zunächst wurde der See im Tiefenbereich 1 - 5m betaucht. Alle vorgefundenen Pflanzen wurden gesammelt und bestimmt. Auffallend war:

1. der Pflanzenbewuchs war je nach Uferbereich sehr unterschiedlich.
2. die Pflanzendichte war wie schon im vergangenen Jahr im Vergleich zu allen Vorjahren auffallend gering.
3. Bis auf die Seerosen reicht keine der genannten Pflanzen bis an die Wasseroberfläche.
4. alle Wasserpflanzen waren mit einer mehr oder weniger dicken Schwebstoffschicht bedeckt.
5. Im tieferen Schichten (2-6m) und in großen Bereichen des Sees war der Seegrund und die dort wachsenden Pflanzen mit einer flächigen Schicht von Blaualgen bedeckt.

Alle vorgefunden Pflanzen sind bis auf die Armleuchteralgen typisch für nährstoffhaltige Gewässer:

  • Indikatorgruppe 3 = mäßig nährstoffreich z.B. Ähriges Tausendblatt
  • Indikatorgruppe 4 = nährstoffreich z.B. Nuttalls Wasserpest.

Im See finden sich auch Bestände des in Deutschland seltenen Kleinen Nixenkrauts.

1 - sehr nährstoffarm -
2 (Armleuchteralge)
3 tausendbaltt
durchwachsenes Laichkraut
4 Wasserpest
Kamm-Laichkraut
5 - sehr nährstoffreich Hornblatt
Pfeilkraut
II. Tiere

In den Uferbereichen mit reichlich Pflanzenwuchs konnten während der Tauchgänge auch folgende Tierarten beobachtet werden:

  • Aal,
  • Jungfischschwärme,
  • Karpfen,
  • Barsche,
  • Süßwasserkrebs
  • Teichmuscheln, Dreikantmuscheln.

In Bereichen mit vielen Blaualgen waren die Teichmuscheln zum großen Teil abgestorben. An der Wasseroberfläche trieben einige tote Aale.

III. Makrophytenindex

Am zweiten Seminartag wurden in ¾ des Uferbereichs die Art, der dort vorkommenden Wasserpflanzen bestimmt und deren Anzahl (Bedeckung) jeweils abgeschätzt:
(Schätzstufe 1 = selten bis Schätzstufe 5 sehr häufig).

Aus den gefundenen Schätzstufen und den Indikatorgruppen kann der Makrophytenindex (MI) des Flückiger Sees berechnet werden, der Auskunft über die Nährstoffbelastung des Gewässers gibt. Für den Flückiger See ergibt sich ein Wert von

MI = 3,4.

Das ist die oberste Grenze der Stufe erheblich Nährstoffbelastet. MI=3,5 ist dann bereits die Stufe hoch belastet.

Die Ergebnisse im Detail

Abschlussbericht - Ende

Das Wachstum von Wasserpflanzen (Makrophyten) ist von vielen Faktoren abhängig z.B. Bodenart, Wassertiefe, Sonneneinstrahlung, Düngerstoffe, Schadstoffe. Eine chemische Analyse des Gewässers gibt nur Auskunft über die beiden letzteren Faktoren. Sie ist deshalb nur eine Momentaufnahme der Gewässergüte. Der Makrophytenindex gibt genauere Auskunft über Zustand eines Gewässers. Der See besitzt Uferbereiche, die was Pflanzen- und Tiervielfalt betrifft, einen ordentlichen Eindruck machen. Z.B. der ehemalige Freibadbereich - flacher Sandgrund, keine Blaualgen, am Ufer Sand bzw. mit Pflanzen (Binsen, Schilf) bewachsen.
In anderen Bereichen sieht es unter Wasser schlimm aus. Der Boden und die ganz wenigen Wasserpflanzen sind mit einem dichten Blaualgenteppich bedeckt.
z.B. das Südufer zwischen Studentensiedlung und Forsthaus – Steilufer, durch hohe Bäume geringere Sonneneinstrahlung, das Ufer ist schlammig (Entenfütterstelle).