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Seevögel

Durch menschliches Zutun wurde Lebensraum für Wasservögel geschaffen. Von der Stadt Freiburg wurde zur Eröffnung der Gartenschau zwei Schwanenpaare angesiedelt, denen durch abgesperrten Bereich ein ungestörtes Brüten ermöglicht wurde. Durch die künstliche Ufergestaltung haben sich zusätzlich verschiedene Entenarten angesiedelt.

Hintergrundwissen: Der See
Ursprünglich war der Flückigersee ein Baggerloch ohne jede Lebensgrundlage für Wildvögel. Er ist kein "Natursee". Zur Landegartenschau wurde das Gelände in ein Naherholungsgebiet umgewandelt. Der See hat weder einen Zu- noch Abfluss, ist also ein Grundwassersee, indem alle Einträge von außen auf den Grund sinkt und dort abgelagert wird. Zusätzlich wird der Eintrag durch die Kiesbeschaffenheit des Bodens belastet, sämtlicher Unrat und alle tierischen Fäkalien z. B. Hundekot sickert zusätzlich ins Wasser.

Viele Seevögel ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, die im See jedoch im nicht mehr vorhanden sind. Besonders schwer betroffen sind die Schwäne da es ihnen, im Gegensatz zu den Enten, nicht möglich ist nach Nahrung zu tauchen, sie sind auf Algenwuchs im Uferbereich angewiesen. Durch den Hunger werden sie auf die umliegenden Badewiesen getrieben. Da aber eine Rasenmischung eingesät wurde, die meist für Fußballplätze benutzt wird, biete auch der Rasen keine Nahrung. Kurz vor dem Verhungern gehen die scheuen Wassertiere soweit, den Seebesuchern nachzulaufen und Futter zu erbetteln.

Die Schwäne verlassen Ihren natürlichen Lebensraum um Nahrung zu suchen und sind somit den gewaltsamen Übergriffen der Menschen hilflos ausgesetzt. Schwer misshandelte und getötete Tiere sind am Flückigersee keine Seltenheit. Durch zerschlagene Beine und Flügel, durch zerstochene Lungen, mit Schraubenziehern im Rücken oder durch Gewehrbeschuss finden die Seevögel den Tod.

Brot ist keine artgerechte Nahrung für Wasservögel!

Da meist hartes oder verschimmeltes Brot gefüttert wurde, hat diese Zufütterung die Schwäne zwar am Leben erhalten, hat sie aber krank gemacht.

Diese falsche Zufütterung führt, aufgrund von Vitamin-E-Mangel zu schweren Mangelerscheinungen und Krankheiten, was zur Folge hat, dass die Vögel zu schwach sind um vom See wegzufliegen.

Die Stadt Freiburg hat im Sommer 2000 ein generelles Fütterungsverbot ausgesprochen.

Laut Tierschutzgesetz gilt ein absolutes Fütterungsverbot, unter diesen Umständen, als beabsichtigte tierquälerische Tötung! Laut §4 Absatz 1 TierSchG darf ein Tier nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Aushungern ist jedoch ein qualvoller Prozess, der zu erheblichen und lang anhaltenden Leiden der Tiere führt. Da die Stadt Freiburg diesen Lebensraum für die Wasservögel geschaffen hat, trägt sie und alle Bürger von Freiburg eine Mitverantwortung für diese Tiere.

Darum hat sich aus dem Forum die Arbeitsgruppe Wasservögel gebildet und ist aktiv geworden, um beizutragen die Ursachen und Zusammenhänge des ökologischen Ungleichgewichtes des Sees zu erkennen und somit eine tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung zu finden.

Jedes Frühjahr werden wieder neue Schwanenpaare anfliegen, brüten und mit ihren Jungen verhungern.

Wir sind der Meinung, dass die Seevögel, besonders die stolzen Schwäne zum Flückigersee dazu gehören. Unser Ziel ist es ein Miteinander von Besuchern und Wasservögeln zu finden.