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Schriftzug: Bürgerprojekt Flückigersee

[Presse]

Pack die Badehose ein

Das Wasser der Freiburger Badeseen ist sauber und warm / Die Dreisam prüft keine Behörde

Die Baggerseen in und um Freiburg sind sauber. Wer eine Alternative zum Schwimmbad sucht, kann laut Gesundheitsamt rahigen Gewissens in der Natur baden gehen. Die Hitzewelle in dieser Woche hat die Gewässer auch ordentlich aufgewärmt.

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Am 12. Juni hat das Gesundheitsamt die sechs Freiburger Badeseen zuletzt geprüft. "Alles in Ordnung", meldet Rainer Unmüssig vom Gesundheitsamt. Dies gelte auch für den Opfinger See, der die Grenzwerte im vergangenen Jahr einmal überschritten hatte und deshalb in der aktuellen Badegewässerkarte Baden-Württemberg einen roten Punkt bekam. Das heißt so viel wie "zeitweilig belastet". Einen grünen Punkt und damit das Prädikat "zum Baden geeignet" erhielt der Flückigersee. Dessen Wasser war im Jahr 2001 zwei Mal gefährlich nah an die Grenzwerte geraten. Die blaue Empfehlung "zum Baden gut geeignet" erhielten indes der Tunisee und der Silbersee bei Hochdorf, der Moosweiher sowie der Dietenbachsee.

An gefährdeten Seen misst das Gesundheitsamt die Wasserqualität alle 14 Tage, an den anderen monatlich. Sind die Grenzwerte überschritten, handelt es sich meist um Kolibakterien aus menschlichen und tierischen Fäkalien. Neben bakteriellen Verunreinigungen wird auch der PH-Wert des Wassers und die Sichttiefe gemessen.

Dass Baggerseen oft trüb sind, liegt am Kiesabbau, welcher der Wasserqualität sogar zuträglich ist: Die Trübung reduziert den Lichteinfall und verhindert das Wachsen von Algen. Auch der Schaum, der auf der Wasseroberfläche schwimmt, ist laut Unmüssig unbedenklich: "Das sind meist Stoffwechselprodukte von Pflanzen." Der Vorteil von Baggerseen sei, dass sie aus sauberem Grundwasser gespeist würden. Viehzucht, die mancherorts Badeverbot zur Folge habe, gebe es an den Seen in der Rheinebene keine.

Viele Wasserratten nutzen zur Erfrischung auch die Dreisam. Wie es dort um die Wasserqualität bestellt ist, weiß jedoch keine Behörde. "Die Qualität von Fließgewässern kann sich von einer Sekunde auf die andere ändern", sagt Wolf Pabst von der Gewässerdirektion in Waldshut. Da brauche flussaufwärts nur ein Bauer sein Güllefass zu reinigen. "Deshalb geben wir keine Empfehlung ab." Baden in der Dreisam läuft also "auf eigene Gefahr".

Heike Spannagel



aus der Badischen Zeitung vom 22. Juni 2002 (Homepage: www.badische-zeitung.de)