Die Anteilnahme am bekanntermaßen schlechten Zustand des Flückiger Sees ist groß. Das bewiesen die zahlreichen Zuhörer, die gestern zur öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses gekommen sind. Das Thema wird sehr emotional diskutiert. Darauf verwies die SPD-Stadträtin Renate Kiefer, die die Ursachenforschung und die Suche nach einem geeignetem Sanierungskonzept für den See als "einen klassischen Konflikt zwischen Naturschutz und Naturnutzern" bezeichnet.
Der wird vor allem in der Fütterung der Enten und Schwäne deutlich, denn, entgegen der meisten Stimmen im Ausschuss, stellt diese für die CDU-Stadträtin Rita Czech-Blasel ein nur nachgeordnetes Problem dar. Die Fronten, wie dem Flückiger See letztendlich zu helfen ist, verlaufen querbeet. Dankbar sind daher alle Fraktionen samt Umweltbürgermeisterin, Gerda Stuchlik, dem Bürgerforum Flückiger, das die Interessengruppen an einem Tisch versammelt, wo engagiert nach Lösungen gesucht wird.
Dafür könnte nach Angaben der Verwaltung eine Reihe von Verfahren in Betracht kommen, die von biologisch sanften bis hin zu mechanisch-technischen Maßnahmen reichen, die tief ins Ökosystem des Sees eingreifen würden. Möglich erscheint ein Eingriff in die Tierpopulation, der über einen sehr langen Zeitraum das Ökogleichgewicht des Sees wieder herstellen könnte genauso, wie das Absaugen oder Ausbaggern des Schlamms am Seegrund.
Der Schlamm stellt bei der Verbesserung der Wasserqualität gegenwärtig das größte Problem dar. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig, bevor die Verwaltung ein entsprechendes Sanierungsmodell favorisieren kann. Im April, so ein Vertreter des Stadt, werde mit den Analysen begonnen. Das fertige Konzept könnte nach einer weiteren Expertenanhörung dann nach der Sommerpause vorliegen.
rf
aus der Badischen-Zeitung vom BZ, 20.03.2001
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