SEENACHTSFEST

100 000 Gäste überrannten den Seepark am letzten Juli-Wochenende (BZ vom 29. Juli: "Seenachtsfest schlägt alle Rekorde").

"Ballermann am Seepark"

Bei allem gebotenen Respekt vor den Veranstaltern, die sicher das Beste wollten: Muss das schöne Freiburger Seenachtsfest so verkommerzialisiert werden, in beliebig austauschbarem Mainstream daherkommen? Auch ich feiere gerne, aber dieses Jahr verging mir schnell die Lust. Meiner Meinung nach dauerte das Fest einfach zu lange (vier Tage Festbetrieb, zudem etliche Tage Auf- und Abbau schwerer Geräte und großer Zelte), es war zu laut (Gegröle der Betrunkenen bis zum Morgen), last not least gab es ein quantitatives Überangebot (und damit einhergehend Mengen parkender Blechlawinen). Ist "mehr" tatsächlich besser? In diesem Fall waren Anwohner, See- und Naturfreunde und - nicht zu vergessen - die Seevögel lange Tage im Dauerstress. Zurück blieb ein im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getretenes See-Areal. Fast die Hälfte des Ufers war mit Zelten, Ständen, Aktionsflächen und so weiter zugepflastert. Und das in einem innerstädtischen (Nah-)Erholungsgebiet... - Fazit: Seefest ja und gerne - aber mit Ballermanncharakter??

Anna Edelmann, Anwohnerin, Freiburg

Leserbrief aus der Badischen Zeitung vom 16. September 2002 (Homepage: www.badische-zeitung.de)