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[Presse]
Dem Dreck auf der Spur
Mit der "Kinderaktion Sauberes Freiburg" sollen Grünanlagen von wildem Müll befreit werden
Dass Müll zum Wegwerfen ist, hat sich herumgesprochen. Wohin leere Flaschen und Zigarettenstummel gehören noch nicht. Im Gegenteil: 43 000 Stunden verbrachten städtische Mitarbeiter im Jahr 2001 damit, Grünanlagen von Abfall zu befreien - das sind 14 000 Stunden mehr als 1999. Hilfe naht für fünf Wochen im Rahmen der "Kinderaktion Sauberes Freiburg". Schüler und Schülerinnen der 5a des Wentzinger Gymnasiums machten gestern am Flückigersee Großputz.
Mit Gummihandschuhen und Greifzange bewaffnet brauchten die jugendlichen Mülljäger nicht lange auf der Pirsch zu liegen. Bereits nach 15 Minuten hatten sie nämlich an den mit Schnapsflaschen und Zigarettenschachteln gefüllten Müllsäcken gut zu schleppen. Schlechte Laune machte sich dennoch nicht breit. "Erst dachten wir, die Arbeit wird eklig, aber es macht richtig Spaß", erzählt Cinzia Montanera.
Fünf Wochen lang beteiligen sich Jugendgruppen, Kindergärten und Schulklassen an der "Kinderaktion Sauberes Freiburg", die die Ökostation im Auftrag der Stadt veranstaltet. "Wir sind dem Dreck auf der Spur" soll jedoch nicht nur den Müll beseitigen, sondern Signalwirkung haben. Symbolhaft wird dort, wo Müll herumlag, eine rote Parkbank aufgestellt, um auf den Müllmissstand aufmerksam zu machen. Nächste Woche geht's ins Rieselfeld, danach wollen sich Kinder und Jugendliche den Augustinerplatz vorknöpfen. Dokumentiert wird die fünfwöchige Aktion von rasenden Schülerreportern. Das Material wird in eine Ausstellung verwandelt.
Die Frage, wie man des wilden Mülls Herr werden kann, beschäftigt die Stadt laut Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik permanent. Wichtig sei in erster Linie, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Genau dies will die Ökostation mit der Kinderaktion erreichen. Das Müllaufsammeln ist, so die Projektleiterin Ute Unteregger, nur "ein Tropfen auf den heißen Stein". Die Aktion soll jedoch als Anlass dienen, um mit Schulklassen und Kindergruppen über das Vermeiden von Müll zu diskutieren. Gut findet Daniela Bifle von der 5a bereits, dass es im Wentzinger Gymnasium einen Automaten mit Pfandflaschen statt mit Dosen gibt. Dass die Flaschen trotzdem überall herumstehen, hat für sie nur Vorteile: "Ich sammel die ein und kassiere das Pfand."
phi
Wer bei der Aktion noch mitmachen möchte, kann sich bei der Ökostation [TEL] 0761/892333 melden.
aus der Badischen Zeitung vom 10. April 2002 (Homepage: www.badische-zeitung.de)
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