zur Startseite, Logo Bürgerforum

Termine

Links

Schriftzug: Bürgerprojekt Flückigersee

[Presse]

"Ein Forum für Bürger und Fachleute"

BZ-INTERVIEW mit Ralf Hufnagel, Ökostation

Was haben verschmutzte Baggerseen und bürgerschaftliches Engagement miteinander zu tun? Eine ganze Menge, sagt Ralf Hufnagel von der Ökostation. Anja Bochtler sprach mit ihm über den Workshop "Wenn der Baggersee krank ist . . .", zu dem am Samstag 120 Teilnehmer ins Bürgerhaus am Seepark kamen.

BZ: Was hat der Workshop gebracht?
Hufnagel: Die Idee der Veranstalter - die Ökostation und die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg - war, ein Forum zu bieten für alle, die mit Baggerseen zu tun haben. Ganz besonders wollten wir engagierte Bürgerinnen und Bürger ansprechen und sie mit Fachleuten ins Gespräch bringen. Wir haben viel diskutiert, über Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen von kranken Seen ebenso wie über die Erfahrungen von Bürgern, die sich engagieren. Diese Erfahrungen ähneln sich überall, egal ob in Weinheim, Tübingen oder Freiburg - das haben die Referenten gezeigt.
BZ: Wer engagiert sich denn überhaupt für kranke Baggerseen?
Hufnagel: Das sind neben den Zuständigen seitens der Kommune und den "Gewässerprofis" in der Regel Menschen, die irgendwie von der Verschmutzung des Sees betroffen sind. Dazu gehören Angler und Tauchvereine ebenso wie Umweltverbände und Tierschützer, aber auch Anwohner und am See ansässige Kleinbetriebe. Sie alle haben das gemeinsame Ziel, dass sie nicht nur theoretisch diskutieren, sondern auch etwas erreichen wollen.
BZ: Und wie erfolgreich sind sie?
Hufnagel: Es geht voran - zwar mit kleinen Schritten, aber es tut sich etwas. Hier in Freiburg war der größte Erfolg für die 30 bis 40 Mitglieder des Bürgerforums Flückiger See, das sich im Herbst 2000 gegründet hat, dass die Stadt das Seesanierungskonzept beauftragt hat. Jetzt finden Erhebungen statt, mit denen der Sauerstoffgehalt des Sees gemessen wird oder die Wasservögel und Badegäste gezählt werden. Darin sind die Engagierten eingebunden. Als Erfolg werte ich auch, dass sich die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg stärker für die Belange der Bürger öffnet. Das zeigt ja auch dieser Workshop.
BZ: Und was ist mit der sonstigen Bevölkerung, wie kann die erreicht werden?
Hufnagel: Wir von der Ökostation wollen vor allem Kinder und Jugendliche informieren und sensibilisieren. Darum machen wir etwa Projekttage für Schulklassen, bei denen die Schüler selbst experimentieren und eigene Untersuchungen machen können.



aus der Badischen Zeitung vom 1. Juli 2002 (Homepage: www.badische-zeitung.de)