200 000 Euro hat der neue Turm im Seeparkturm, das Wahrzeichen des Bürgerforums Flückiger See, gekostet. Am 29. Juni wurde er von Baubürgermeister Dr. Matthias Schmelas eröffnet. Bezahlt hat ihn der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband in Karlsruhe, bei dem die Stadt Freiburg den Turm gegen Brandschäden versichert hatte. Der Verband prüft zur Zeit seine Regressansprüche gegen den Brandstifter, der im Juni letzten Jahres den Seeparkturm zerstört hatte.
Zur Erinnerung: Der Aussichtsturm wurde 1986 zur Landesgartenschau im Seepark errichtet und kostete damals ca. 100.000 DM. In der Nacht zum 14.06.2003 war der Turm einem spektakulären Brandanschlag durch einen 46-jährigen Täter zum Opfer gefallen. Der Täter konnte noch in der Nacht gestellt werden. Durch eine Kaiserstühler Spezialfirma wurde der gesamte Turm Ende Juni 2003 bis auf das Ringfundament abgerissen.
Das Bürgerforum Flückiger See hatte beschlossen die Stadt Freiburg aufzufordern, dass der Turm als markantes Wahrzeichen des ehemaligen Landesgartenschaugeländes nach den Originalplänen wieder aufgebaut werden sollte.
Dass der neue Turm genauso aussieht wie der alte, ist im besonderen Architekt Richard Kramer zu verdanken: Zwar habe es noch alte Statikpläne für den 15 Meter hohen Turm gegeben, aber sonst nichts, erzählt der Architekt. Die damalige Baufirma habe die Pläne etwa ein halbes Jahr vor dem Brand weggeworfen. Deshalb musste Kramer den Turm Stück für Stück neu konstruieren - mit Hilfe von alten Fotos und durch Gespräche mit dem damaligen Zimmerer. Auch Bilsmaterial xer Ökostation wurde zu rate gezogen. "Das hatte etwas von einem Ikea-Baukasten-Set", meinte Kramer. Schwierig sei es gewesen, den Aufgang neu zu planen, von dem es keine Fotos gegeben habe. "Glücklicherweise war ich aber einige Wochen vor dem Brand zufällig mit meinen Kindern auf dem Turm und konnte mich deshalb noch an Details erinnern", sagte Kramer.
„Jetzt können die Besucher endlich wieder die schöne Aussicht bis weit in den Kaiserstuhl genießen", meinte Horst Bergamelli vom Bürgerverein Mooswald bei der Eröffnung. Schmelas betonte, dass es der Stadt wichtig gewesen sei, den Turm originalgetreu aufzubauen: "Er ist mit seiner ausgefallenen Architektur ein prägendes Element für das Seeparkgelände."
Gebaut hat den Turm die Firma Gampp aus Schluchsee. Zimmerei-Chef Michael Gampp war es dann auch, der den Richtspruch sprach und den Turm mit einer Flasche Weißwein einweihte.
Auf der Seite der Ökostation können Sie den Verlauf der Aufbauarbeiten anhand einer Bildergalerie nachverfolgen: http://www.oekostation.de/de/galerie/news_etc/news22/0/